Unsere Gemeinden
Wir sind fünf lebendige pommersche Landgemeinden mitten im Herzen von Mecklenburg-Vorpommern, zwischen Demmin und Altentreptow im so genannten “Tollensewinkel” gelegen. Wir sind in pfarramtlicher Zusammenarbeit miteinander verbunden. Zu unseren Gemeinden gehören ca. 1800 Mitglieder in 30 Dörfern. Gemeinsam versuchen wir, den Menschen, mit denen wir in unseren Dörfern zusammenleben, unseren Glauben vorzuleben und weiterzugeben. Wir freuen uns, wenn Sie uns nicht nur auf diesen Seiten, sondern auch persönlich besuchen.
Kirchgemeinde
Kirchgemeinde
Kirchgemeinde
Kirchgemeinde
Wir möchten Ihnen unsere Kirchen vorstellen und Sie zugleich sehr herzlich einladen, diese aus der Nähe, am besten auch von innen, in Augenschein zu nehmen. Eine sehr gute Gelegenheit dazu bieten die Gottesdienste, die in den allermeisten unserer Kirchen regelmäßig das ganze Jahr hindurch stattfinden. Aber auch die zahlreichen Konzerte, die in vielen unserer christlichen Gotteshäuser insbesondere in der warmen Jahreshälfte stattfinden, geben Anlass zum Besuch.
Die Namen der fünf Kirchengemeinden geben Ihnen Aufschluss darüber, warum wir unser regionales Zusammenwirken „im Tollensewinkel“ genannt haben: Altenhagen-Gültz, Altentreptow, Klatzow, Siedenbollentin und Teetzleben. Aber warum bezeichnen wir uns als „evangelisch“? Was ist damit gemeint? Und woher kommt diese Bezeichnung eigentlich?
Eine erste Antwort liegt bereits auf der Hand. Uns verbindet nämlich mehr als nur unsere geographische Lage auf beiden Seiten der Tollense. „Evangelisch“ ist ein von dem Begriff „Evangelium“ abgeleitetes Adjektiv. Das aus dem Griechischen stammende Wort „Evangelium“ lässt sich wörtlich mit „frohe Botschaft“ oder auch „gute Nachricht“ übersetzen. Weltweit bezeichnen Christinnen und Christen mit dem Ausdruck „Evangelium“ die gute Botschaft Gottes an die Menschen. Als evangelische Christenmenschen beziehen wir uns ausdrücklich auf Gottes gute Nachricht. Wir glauben an Gott und an sein „Evangelium“.
Im Mittelpunkt des Christentums stehen drei Grundaussagen über Gott, die das in jedem unserer Gottesdienste gemeinsam gesprochene Bekenntnis unseres Glaubens gliedern:
Erstens glauben wir, dass Gott die Welt, die belebte und unbelebte Natur, gemacht hat. Unsere Welt ist Gottes Schöpfung. Alles, wirklich alles, geht auf Gottes Tun und Lassen zurück. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass aus christlicher Perspektive nichts und niemand ohne Bezug zu Gottes Schaffenskraft gedacht werden kann.
Zweitens: Wir glauben, dass Gott Mensch geworden ist. Jesus Christus ist der Name dieses Menschen, der als einer von uns geboren wurde und gelebt hat. In dem, was er getan und gelehrt hat, haben bereits Menschen, die mit ihm gelebt haben, Gott am Werk gesehen.
Aber die volle Bedeutung von Jesus Christus für unseren Glauben erschließt sich erst dadurch, dass Jesus nicht nur gelebt hat, gestorben ist und begraben wurde, sondern auferstanden ist von den Toten. Die Auferstehung Jesu ist das Herzstück unseres Glaubens. In ihr zeigt sich nicht nur, dass Gott Dinge tut, die kein Mensch zu tun vermag. Sondern die Auferstehung Jesu Christi lässt erkennen, dass Gott, der die Welt geschaffen und uns ins Leben gerufen hat, in seiner Liebe zum Leben sogar den Tod überwinden kann. Das ist der Kern des „Evangeliums“, der guten Nachricht Gottes für uns und die ganze Welt.
Was das für uns Menschen und unsere Mitgeschöpfe bedeutet, bestimmt die christliche Denk- und Lebensweise und führt zum dritten Grundsatz des christlichen Glaubens: Wir halten für wahr, dass im Vertrauen auf Gottes Evangelium, ein neues, von Grunde auf anderes Leben möglich wird. Die Liebe Gottes zum Leben, die uns mit dem auferstandenen Jesus Christus begegnet und gleichsam vor Augen steht und persönlich berührt, bewirkt, dass wir in einem Geist leben können, den wir als den „Heiligen Geist“ bezeichnen. Dieser Geist begründet die Gemeinschaft alles Christenmenschen. Diese Gemeinschaft im Heiligen Geist erfahren wir als allumfassend bzw. weltweit und bekennen sie als die heilige, christliche Kirche.
„Evangelisch im Tollensewinkel“ bedeutet also, dass hier in der Gegend Menschen unterwegs sind, die das Evangelium für wahr halten und im vollen Vertrauen auf Gottes gute Nachricht leben möchten. Der Glaube an Gott, der in Jesus Christus als Mensch und als Liebe in Person zu uns in die Welt gekommen ist, verbindet uns als Christinnen und Christen. Auch hier im Tollensewinkel.
Im christlichen Glauben miteinander verbunden zu sein und Gott auf seine gute Nachricht für uns die Welt zu antworten, indem wir gemeinsam leben, Gott gemeinsam unsere Lieder singen, gemeinsam zu ihm beten und als einzelne wie als Gemeinschaft immer wieder neu sein Evangelium hören und mit Worten und Taten anderen weitergeben, ist, was die vielen Gotteshäuser in unserer Region mit Leben füllt und offen und einladend für alle Menschen machen will.
Dass der Begriff „evangelisch“ auch zur Unterscheidung der „Kirchen der Reformation“ bzw. der „protestantischen Kirchen“ von anderen christlichen Traditions- und Konfessionsfamilien verwendet wird, soll abschließend zumindest kurz Erwähnung finden. Jedoch nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die Bezeichnung „evangelisch“ kein Alleinstellungsmerkmal für eine bestimmte Gruppe christlicher Kirchen ist, sondern ganz im Gegenteil genau das bezeichnet, was uns Christenmenschen weltweit miteinander verbindet – ganz unabhängig davon, welche historische Herkunft oder soziokulturelle oder ökonomische Prägung das Leben einer lokalen christlichen Gemeinschaft bestimmt.
Und so sind Sie, liebe Leserin, lieber Leser, herzlich eingeladen, sich durch den Besuch der Kirchen in unserer Region einen Eindruck davon zu verschaffen, was das heißt: „Evangelisch im Tollensewinkel“.
Pastor Martin Haasler
Altenhagen, im Mai 2022